Blutegeltherapie

Da man in früheren Zeiten wildlebende Egel zu therapeutischen Zwecken eingefangen hat, wurden die natürlichen Blutegelbestände so stark dezimiert, dass sie heute nur noch in wenige Gebieten Europas zu finden sind. Sie stehen heute unter Naturschutz und das Sammeln bedarf einer speziellen Erlaubnis.

Mittlerweile werden die meisten medizinisch genutzten Blutegel gezüchtet. Eine große Zuchtstation befindet sich im hessischen Biebertal: Link zu YouTube-Video (Blutegel - Haltung, Fütterung, Fortpflanzung, Nachwuchs)

In meiner Praxis setze ich die zeitlich aufwendige Blutegelbehandlung hauptsächlich bei Kniebeschwerden ein (Arthrosen, Nachbehandlung nach Operation bei nicht vollständiger Schmerzfreiheit, Sportverletzungen etc.)

Pro Knie werden bis zu vier Egel gesetzt, welche sich im Laufe von 1–1,5 Stunden vollsaugen. Sie dicken das Blut in ihrem Körper sofort ein und scheiden das überflüssige Wasser aus.

Da es nach einer Behandlung zu einer Nachblutung von ca. 24 Stunden kommt, ist es wichtig, dass beim Patienten keine Blutarmut (Anämie) vorliegt.

Als vorbereitende Maßnahmen ist weiterhin zu beachten, sich am Tag der Behandlung nur mit Wasser unter Verzicht von Seife zu waschen, da die Egel sehr geruchsempfindlich sind. Weite Kleidung (Jogginghose oder Rock) erleichtert das Tragen des dicken Verbandes.

Auch sollte, wenn möglich, eine Begleitperson das Autofahren zum Termin übernehmen.

Die Tiere werden nur einmal an einem Menschen angesetzt, es besteht also kein Risiko, sich mit einer Infektionskrankheit anzustecken.

Der folgende Film auf der Website der Naturheilpraxis Marianne Bock zeigt anschaulich den Ablauf einer Behandlung: Blutegelbehandlung bei Schmerzen